Der Begriff des Taschengeldes kann vielseitig verwendet bzw. verstanden werden. In der Regel verbindet man den Begriff „Taschengeld“ mit dem Geld, welches Kindern von Eltern zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist eine Erziehungsfrage, was mit dem Geld zu tun ist. In der Regel wird das Taschengeld zunächst in kleinen Gaben verteilt und mit steigendem Lebensalter der Kinder schrittweise erhöht.
Es gibt unterschiedliche Gegebenheiten und Vorstellungen davon, wie das Taschengeld der Kinder verwendet werden kann. Viele Eltern belassen es dabei und schreiben den Kindern nicht vor, wie sie das Geld zu verwenden haben. Andere Eltern sind wählerischer und binden zumindest einen Teil des Taschengeldes an Bedingungen. Schließlich soll das Geld nicht ausschließlich für Süßigkeiten oder Video Games ausgegeben werden, sondern auch für nachhaltige Dinge.
Inhalt
Taschengeld – Beispiele aus der Praxis
Ein Beispiel, wie es viele Eltern halten, soll an dieser Stelle dargelegt werden. Dieser Bereich betrifft die notwendigen Ausgaben im Bereich der Bildung. Bildung ist heute teuer und nicht jedes Kind kann sich einen Laptop leisten. Zum Teil werden digitale Geräte von den Schulen zur Verfügung gestellt. Es gibt allerdings auch Schulen, in denen dies keine Selbstverständlichkeit darstellt und zum Beispiel der Laptop oder der PC selbst gekauft werden müssen.
Die Liste könne auch auf andere Bereiche im Schulalltag ausgeweitet werden. Beispielsweise gibt es Unterrichtsfächer, wo für bestimmte Projekte spezielle Stoffe gekauft werden müssen. Sie sind für das Gelingen des Projekts wichtig. Im Chemieunterricht müssen beispielsweise für ein Projekt ausgewählte Chemikalien gekauft werden. Diese Chemikalien werden nicht immer von der Schulleitung kostenlos zur Verfügung gestellt. Sehr häufig agieren Eltern sehr streng und wägen ab, ob dieser Teil vom eigenen Taschengeld gekauft und damit finanziert werden muss oder durch die Eltern als außenstehende Ausgabe getragen wird. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Handlungsweise müssen im Detail abgewogen werden. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob es zielführend ist, dem Kind den Wert von Lernmaterialien näherzubringen oder es als kostenlose Beigabe als Selbstverständlichkeit zu erachten.
Viele Lehrer empfinden diesen Bereich als Belastung, weil sie wissen, dass die Finanzierbarkeit solcher Materialien sehr häufig vom Willen bzw. auch von der Finanzkraft der Eltern abhängt. Wir alle haben unsere Jugend auf individuelle Art und Weise erlebt. Wir hatten Bedürfnisse und diese mussten befriedigt werden. Die Inflation hat leider gerade bei Materialien und Dingen im Bereich der Bildung stark zugenommen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass sich bei völliger Überlagerung der Kosten auf die Kinder (durch Abzweigung des Anteils vom Taschengeld) Kinder andere Dinge wie etwa ein Video Game oder den Besuch eines Kinos mit Freunden, nicht mehr leisten können. In einem bestimmten Ausmaß brauchen auch Kinder in der Schule ausreichend Motivation, um den Lernerfolg zeigen zu können. Dazu müssen auch Belohnungen ausgesprochen werden, sollten die gesteckten Ziele erreicht werden. Die Zielerfüllung kann man daher nicht als Selbstverständlichkeit erachten, sondern sollte immer mit den allgemeinen Bedingungen abgewogen werden können.
Wie viel Taschengeld sollte Kindern zur Verfügung gestellt werden?
Kinder sollten, da sie in einer kapitalisierten Welt aufwachsen, rechtzeitig mit dem Instrumentarium des Kapitalismus in Berührung kommen. Mit der Wirtschaft der Kapitalisierung erwerben die Menschen immer mehr Wohlstand. Kinder geben Geld verschwenderisch und ohne nachzudenken aus. Da man nur das auf lange Sicht lernt, was auch früh erwogen wird, sollte bereits kleinen Kindern ein Vorgeschmack auf die Auswirkungen des Kapitalismus gezeigt werden.
Heutzutage ist es eine Praxis oder Tradition geworden, kleinen Kindern zu viel Taschengeld zu geben. Es ist eine schädliche Praxis, da es Kindern Extravaganz verleiht. Der Vorteil einer eher bescheidenen Leihgabe liegt insbesondere darin, dass Kinder schon frühzeitig den Wert des Geldes zu schätzen wissen. Wenn sie eigenständig darüber verfügen können, werden sie im späteren Leben einen Vorteil haben.